Österreich wünscht sich Integration von Kindern mit Beeinträchtigung bereits im Kindergarten

INTEGRAL-Umfrage zum „Tag der Elementarbildung“: 95% der Befragten fordern Statistiken für bessere Planbarkeit

Am 24. Jänner 2018 wurde der Tag der Elementarbildung ins Leben gerufen. Anlässlich des bereits siebenten Aktionstages hat INTEGRAL in Kooperation mit dem Netzwerk Elementare Bildung Österreich (NeBÖ) in einer Onlinebefragung ein aktuelles Stimmungsbild zum Thema Elementarpädagogik erhoben. Das Thema Inklusion brennt der Bevölkerung unter den Nägeln. Wie es bereits in Volksschulen geschieht, soll auch für elementare Bildungseinrichtungen eine Erhebung des Unterstützungs- und Förderbedarfs erhoben werden, fordert eine klare Mehrheit.

Elementarpädagogische Bildung ist für 83% wichtig

Der Tag der Elementarbildung ist mittlerweile einem knappen Zehntel der Bevölkerung bekannt. Das entspricht nahezu einer Verdoppelung seit dem Vorjahr. Das Thema Elementarbildung ist einer Bevölkerungsmehrheit ein Herzensanliegen: So halten 53% die Vermittlung von Bildung bereits im Kindergarten für sehr wichtig. So hoch war dieser Wert seit Beginn der Messungen noch nie. Weitere 29% halten Elementarbildung für eher wichtig. In Wien ist die Relevanz überdurchschnittlich hoch, gleiches gilt für Personen mit Matura- oder Universitätsabschluss.

Wunsch nach Erhebungen für Inklusionsbedarf

Frühkindlicher Entwicklung kommt bei Kindern mit geistiger oder körperlicher Beeinträchtigung nochmals besondere Bedeutung zu. Daher sind elementare Bildungseinrichtungen gefordert, zusätzliche Kapazitäten für den erhöhten Förderbedarf dieser Kinder bereitzustellen. Allein: Die Planung stellt eine Herausforderung dar, da hierzu keinerlei Bedarfsstatistiken erhoben werden. Die Befragten sind sich einig, dass dies geändert werden sollte: 95% fänden es sehr oder eher sinnvoll, die Anzahl der Kinder mit Unterstützungsbedarf im Vorfeld zu erheben. „Volksschulen werden dabei unterstützt, indem der aktuelle Förderbedarf zeitgerecht erhoben wird. Dies ist in Kindergärten und Krippen nicht der Fall und erschwert die Planbarkeit in personeller und materieller Hinsicht massiv“, so dazu Natascha Taslimi, Vorsitzende des Netzwerk Elementare Bildung Österreich (NeBÖ).

Inklusion bedeutet gemeinsame Begleitung

Eindeutig ist auch die Haltung der Bevölkerung zur Betreuung und Begleitung von Kindern mit Behinderung: Mehr als drei Viertel (78%) sprechen sich für gemeinsame Gruppen mit nicht beeinträchtigten Kindern aus. Insbesondere Frauen sind dieser Ansicht. Nur 19% aller Befragten befürworten getrennte Gruppen.

Immer breitere Unterstützung für Proteste der Elementarpädagog:innen

Proteste der Elementarpädagog:innen, die auf die hohe Bedeutung ihres Berufsstandes für die Gesellschaft aufmerksam machen, finden immer wieder statt. Die Studie zeigt: Die Akzeptanz dafür steigt. 53% der Befragten finden diese Proteste gut. Vor allem in Wien und unter Höhergebildeten ist man dieser Ansicht. Bemerkenswert ist vor allem die steigende Unterstützung dieser Proteste. Gegenüber dem Vorjahr zeigen beachtliche 10 Prozentpunkte mehr Verständnis dafür.

In diesem Zusammenhang mag es nicht überraschen, dass die Staatsausgaben für Elementarpädagogik als zu niedrig angesehen werden. Ganze zwei Drittel (66%) sind dieser Ansicht, vor allem Befragte zwischen 50 und 75 Jahren und Höhergebildete. 31% finden die Ausgaben noch passend, lediglich 3% halten sie für zu hoch. „Die zahlreichen Aktivitäten der österreichischen Elementarpädagog:innen tragen sichtbare Früchte. In der Bevölkerung ist ein hohes Bewusstsein über die Bedeutung der Elementarpädagogik gegeben. Die Proteste zeigen zudem einem breiten Publikum auf, wo es an Unterstützung für diesen gesellschaftlich so bedeutenden Bereich fehlt. Das belegen unsere Zeitreihen sehr deutlich.“, sagt dazu Sandra Cerny, Studienleiterin bei INTEGRAL.

Von 22. bis 28. November 2023 wurden 500 Personen repräsentativ für die österreichische Bevölkerung Im Alter von 16 bis 75 Jahren im Rahmen einer Onlinestudie zu diesem Thema befragt.

 

Über INTEGRAL

INTEGRAL ist ein Full-Service-Institut und Anbieter maßgeschneiderter Marktforschungslösungen auf wissenschaftlicher Basis, von der Datenerhebung bis zur Lieferung handlungsrelevanter Informationen und Empfehlungen. INTEGRAL kooperiert eng mit den Schwesterunternehmen SINUS Markt- und Sozialforschung in Heidelberg und Berlin und OPINION Market Research & Consulting, Nürnberg (INTEGRAL-SINUS-OPINION Gruppe). In Kooperation mit dem Heidelberger SINUS-Institut, dessen Mehrheitsanteile INTEGRAL im Jahr 2009 übernommen hat, engagiert sich der österreichische Marktforscher intensiv in der Sinus-Milieu® Forschung. Die Ergebnisse bieten Marketingentscheidern aus Unternehmen, Medien und Politik wettbewerbsrelevante Informationen über Märkte und Zielgruppen.

Für Rückfragen: Mag. Sandra Cerny, Studienleitung

www.integral.co.at, Anfragen an office@integral.co.at, Tel.Nr. +43 1 7991994

 

Über NeBÖ

NeBÖ ist ein gemeinnützuger Verein, der sich für die Verbesserung der Rahmenbedingungen in elementaren Bildungseinrichtungen aller Beschäftigten einsetzt. NeBÖ vernetzt sich österreichweit mit allen Initiativen im Bereich Elementarpädagogik und Berufsgruppen elementarer Bildung, um gemeinsam mehr zu erreichen. „Let's get loud!“ ist sein Motto und besonders am Tag der Elementarbildung wendet sich NeBÖ vereint für mehr Aufmerksamkeit und Wertschätzung im Berufsfeld elementarer Bildung an die Öffentlichkeit und Politik. Der Tag der Elementarbildung wird von Katharina Antolkovich-Swoboda und Katharina Stauber organisiert. Katharina Antolkovich-Swoboda ist Social Media Koordinatorin und für die Organisation <Tag der Elementarbildung> zuständig. Katharina Stauber hat die Funktion der Stellv. Schriftführung im Vorstand über und ist ebenfalls im Event-Team engagiert.

Kontakt: www.neboe.at und www.elementarbildung.at

Für Rückfragen zum Tag der Elementarbildung:

Natascha J. Taslimi, Bakk.phil.MSc, Vorsitzende NeBÖ, +43 690 106 485 15

Katharina Stauber, Koordinatorin "Tag der Elementarbildung", Stellv. Schriftführung im Netzwerk elementare Bildung, tdeb@neboe.at

FB: Tag der Elementarbildung (https://www.facebook.com/TdEbNeboe)

Die gesamte Studie können Sie unter diesem Link herunterladen.

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