Tag der Elementarbildung 2022
Mehrheit fordert Förderungen aus dem Corona-Hilfstopf für Kindergärten
INTEGRAL-Umfrage zum „Tag der Elementarbildung“: Staatliche Bildungsausgaben werden als zu gering angesehen
Am 24. Jänner 2018 wurde der erste Tag der Elementarbildung ausgerufen. Anlässlich der fünften Begehung des Aktionstages hat INTEGRAL in Kooperation mit dem Netzwerk Elementare Bildung Österreich (NeBÖ) in einer Onlinebefragung ein aktuelles Stimmungsbild zum Thema Elementarpädagogik erhoben. Die Bevölkerung wünscht sich mehr Ausgaben für die Bildung der Kleinsten.
Bildung im Kindergarten ist für 85% wichtig
Die Elementarbildung hat in der Wahrnehmung der Bevölkerung einen hohen Stellenwert: Die Vermittlung von Bildung bereits im Kindergarten halten 51% für sehr wichtig, weitere 34% für eher wichtig. In Wien ist die Relevanz überdurchschnittlich hoch. Nach einem Corona-bedingten Knick im Vorjahr liegt die Wichtigkeit des Themas nun wieder auf dem sehr hohen Niveau von 2020.
Der Tag der Elementarbildung ist aktuell 4% der Befragten bekannt.
Proteste der ElementarpädagogInnen werden als gerechtfertigt erlebt
Diesen Herbst fanden in Wien und in der Steiermark Proteste der ElementarpädagogInnen statt, die auf die Bedeutung der Elementarpädagogik für die Gesellschaft aufmerksam machten. Am stärksten wurde die Forderung nach mehr Budgetmitteln wahrgenommen (20%), gefolgt vom Wunsch nach einheitlichen Standards zur Gruppengröße in Kindergärten und Krippen und Covid-19-Schutzmaßnahmen (je 14%). Jeweils 12% der Befragten ist bewusst, dass in den Protesten Zugang zu Bildung für alle bzw. eine bessere Ausbildung der ElementarpädagogInnen gefordert wurde. 54% haben hingegen nichts von den Protesten gehört, weitere 15% können sich an keine Inhalte erinnern. „Aktuell ist die Wahrnehmung von Protesten in der Bevölkerung sehr auf die Anti-Coronamaßnahmenbewegung fokussiert. Das macht es besonders herausfordernd, Aufmerksamkeit für andere Forderungen in der Öffentlichkeit zu erlangen. Dennoch ist es den ElementarpädagogInnen gelungen, sich Gehör zu verschaffen und mit ihren Forderungen auf Akzeptanz zu stoßen. Dies zeigt, dass die Elementarpädagogik in der Bevölkerung Bedeutung hat.“, sagt dazu Sandra Cerny, Studienleiterin bei INTEGRAL.
Knapp die Hälfte der Befragten (47%) findet die Proteste sehr oder eher gerechtfertigt, vor allem Höhergebildete. Weitere 46% können die Proteste zumindest teilweise nachvollziehen. Lediglich eine Minderheit von 8% hält die Forderungen für eher oder überhaupt nicht gerechtfertigt.
Staatliche Bildungsausgaben empfindet die Mehrheit als zu gering
Eine breite Mehrheit von 69% hält die aktuellen staatlichen Bildungsausgaben für zu niedrig. Besonders in Wien und in Tirol bzw. Vorarlberg ist man dieser Ansicht. Ein Viertel (26%) hält die Ausgaben für angemessen. Jene 5%, die meinen, die Ausgaben wären zu hoch, stehen mit ihrer Ansicht ziemlich alleine da. Katharina Stauber, Koordinatorin des Tages der Elementarbildung, sagt dazu: „Vor allem das verblüffende Ergebnis von 69%, welche die Ausgaben für den elementaren Bildungsbereich für zu gering halten, zeigen uns im Netzwerk Elementare Bildung einmal mehr auf, dass es einer Anhebung der Wertschätzung in Politik und Gesellschaft bedarf und die Forderung nach Erhöhung auf mindestens 1% des BIP, was dem EU-Durchschnitt entspricht, gerechtfertigt ist.“
Corona-Förderungen gefordert
Kindergärten und Kindergruppen erhalten aktuell keine Förderungen aus dem Corona-Hilfstopf zum Ausgleich der pandemiebedingten Einnahmeausfälle. Teilweise verlieren sie sogar Förderungen, weil die Eltern bei Lockdown-bedingtem Fernbleiben der Kinder keine Beiträge zahlen. Eine Mehrheit von 58% sieht hier Änderungsbedarf: 31% orten sehr großen und 27% eher großen Missstand. Personen mit höherer Bildung stimmen überdurchschnittlich zu.
Auch hinsichtlich der Schutzmaßnahmen in Kindergärten setzt eine knappe Mehrheit auf Sicherheit: 52% sind für verpflichtende Tests. Unterdessen sind 34% der Ansicht, man solle Kinder im Kindergarten von der Testpflicht ausnehmen, um sie nicht zu belasten. 14% haben hier keine klare Haltung.
Dies sind Ergebnisse aus dem INTEGRAL Onlinebus. Im Dezember 2021 wurden 500 Personen repräsentativ für die österreichische Bevölkerung Im Alter von 16 bis 69 Jahren zu diesem Thema befragt.
Über NeBÖ
Aus dem ÖDKH wurde im Herbst 2020 durch einen neuen Vorstand der Verein „NeBÖ- Netzwerk Elementare Bildung Österreich“. Der Tag der Elementarbildung 2021 wurde von Katharina ANTOLKOVICH-SWOBODA und Katharina STAUBER organisiert. Katharina ANTOLKOVICH-SWOBODA ist SOCIAL MEDIA Koordination und Webadmin, ebenso organisiert sie Events bei NeBÖ. Katharina Stauber hat die Funktion der Stellv. SCHRIFTFÜHRUNG im Vorstand über und ist ebenfalls im Event-Team engagiert.
Kontakt: www.neboe.at und www.elementarbildung.at
Für Rückfragen zum Tag der Elementarbildung:
Natascha J. Taslimi, Bakk.phil.MSc, Vorsitzende NeBÖ, +43 699 18045416
Katharina Stauber, Koordinatorin "Tag der Elementarbildung", Stellv. Schriftführung im Netzwerk elementare Bildung, tdeb@neboe.at
FB: Tag der Elementarbildung (https://www.facebook.com/TdEbNeboe)