proaktive Mobilitätswende: Nutzung effektiver Wechselpotenziale durch Befähigung zur Zielgruppenmotivation
Zur Erreichung klimaneutraler Mobilität müssen verhaltens- und einstellungshomogene Zielgruppen berücksichtigt werden, um deren Motive und Handlungskontexte zu verstehen.
Im Vorprojekt pro:motion wurde eine einstellungs- und verhaltenshomogene Mobilitäts- und Informationsbedürfnistypologie auf Basis der Sinus-Milieus entwickelt. Damit wurde ein Werkzeug zur Zielgruppenorientierung von Forschung und Angebotsentwicklung geschaffen.
Seit der Erstellung der Typologie haben die Entwicklung neuer Mobilitätsangebote, der Einfluss globaler Krisen und damit in Zusammenhang stehende gesellschaftliche Veränderungen zu neuen Rahmenbedingungen geführt, die eine Aktualisierung der Typologie erforderten. Auch das Modell der Sinus-Milieus wurde seither grundlegend überarbeitet.
2022/2023 wurden im Projekt pro:NEWmotion die Typen daher auf Basis aktueller Werteentwicklungen und Wertesynthesen angepasst.Ein besonderer Schwerpunkt waren dabei die Potenziale ausgewählter neuer Mobilitätsdienstleistungen (NMDL).
Diese Aktualisierung und Erweiterung erfolgte auf Basis einer repräsentativen Onlineerhebung der Wohnbevölkerung in Österreich im Alter zwischen 14 und 75 Jahren im April 2023.
Im Rahmen des Projektes wurde eine Toolbox und ein Anwendungsleitfaden entwickelt.
Die Toolbox umfasst NMDL-Wissenselemente, Typbeschreibungen, eine Potenzialmatrix mit den Dimensionen NMDL, Regionstyp und Verhaltenstyp, eine graphische Wirkungslandkarte, sowie typspezifische Kommunikations- und Motivationsstrategien zur Zielgruppenadressierung.
Die Typologie steht für die Verwendung in Forschungs- und Umsetzungsprojekten zur freien Verfügung. Auf Anfrage wird ein Leitfaden mit folgenden Informationen bereitgestellt:
Die Daten der umfangreichen Befragung im Zuge der Aktualisierung werden derzeit weiter ausgewertet, um typspezifische Verhaltensmodelle zur Populationsgenerierung abzuleiten, die für die Wirkungsabschätzung von Maßnahmen in agentenbasierten Verkehrsmodellen eingesetzt werden können.
Auftraggeber: BMK, vertreten durch die FFG
Projektpartner: